Haus- und Naturheilmittel bei Allergien

Viele Naturheilmittel können bei Allergien helfen – Foto: ChamilleWhite / depositphotos.com

Die Anzahl an Allergikerinnen und Allergikern hat in den letzten Jahren beachtlich zugenommen. Für die industrialisierten Länder wird geschätzt, dass bereits ein Viertel der Bevölkerung unter allergischen Erkrankungen leidet. In Deutschland sind ungefähr ein Drittel der Bevölkerung davon betroffen, Tendenz steigend. Als Ursachen werden u.a. gesteigerte Hygieneanforderungen, Umweltbelastungen, Klimawandel und der globalisierte Lebensmittelmarkt angegeben. Da viele Betroffene auf Medikamente verzichten wollen, findet auch hier eine Rückbesinnung auf Haus- und Naturmittel statt, die das Leiden zumindest mindern können. Aber welche Haus- und Naturmittel sind für welche Allergie und deren Symptome geeignet?

Was passiert im Körper bei einer Allergie?

Bei Allergien handelt es sich um eine Fehlsteuerung des Immunsystems, wobei es überempfindlich auf körperfremde Stoffe reagiert, um den Körper zu schützen, obwohl diese an und für sich dem Körper nicht schaden. Kommt es also zum Kontakt, etwa durch Einatmen oder über die Haut, bildet der Körper spezifische Antikörper als Antwort gegen diese Allergene, die als allergische Reaktion bezeichnet wird. Eine rinnende Nase, Niesen, Husten, Jucken oder Schwellungen sind die bekannten Symptome, die die Betroffenen plagen.

Welche Arten von Allergien gibt es?

Bislang sind gut 20.000 Allergene bekannt. Bei dieser Vielzahl an allergieauslösenden Substanzen ist es nicht verwunderlich, warum die Diagnose oft schwierig ist. Ganz allgemein können jedoch folgen Arten unterschieden werden:

• Pollenallergie (Heuschnupfen)
• Hausstaubmilbenallergie
• Tierallergie
• Nesselsucht
• Sonnenallergie
• Kontaktallergie
• Schimmelpilzallergie
• Insektenstichallergie
• Nahrungsmittelallergie

Bei einer Kreuzallergie reagiert der Körper nicht nur auf ein bestimmtes Allergen, sondern auch auf verwandte Stoffe, die dem Allergen chemisch oder biologisch sehr ähnlich sind. So kann beispielsweise bei einer Pollenallergie auch eine allergische Reaktion beim Verzehr von Nüssen auftreten.

Haus- und Naturmittel bei Allergien

Betont sei, dass Haus- und Naturmittel bei Allergien helfen können. Jedoch sprechen nicht alle Personen gleich auf die Mittel an. Ihre potentielle Wirkung ist also von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Der nachfolgende Überblick gibt Ihnen eine Orientierung zur Anwendung von Haus- und Naturmitteln bei Allergien.

Entzündungshemmend

Honig gilt als bewährtes entzündungshemmendes Hausmittel. Bei Insektenstichen soll der Saft von Zwiebeln, äußerlich aufgetragen, entzündungshemmend wirken. Etwas exotischere Naturmittel, die entzündungshemmend wirken sollen, sind Ingwertee und Kurkuma. Reishi Pilze haben eine Kortison-ähnliche Wirkung (Grund sind die enthaltenen Tripertene) und können entzündungshemmend wirken.

Gereizte Augen

Sind die Augen geschwollen, gereizt oder tränen ständig, dann sollen Augenkompressen aus Augentrosttee helfen. Gegen die Schwellung können auch Kompressen aus schwarzem Tee helfen. Der Tee sollte nicht in die Augen gelangen.

Husten

Sind die Bronchien verschleimt, soll das Inhalieren mit Fenchelöl helfen. Weiter kann ein heißes Getränk aus Wasser, Zitrone und Honig den Hustenreiz vorübergehend lindern. Ferner wird empfohlen, reichlich Wasser zu trinken, denn so schützen Sie den Hals vor dem Austrocknen und in der Folge vor Reizungen.

Juckreiz

Gegen Juckreiz gibt es Hausmittel zur inneren und äußeren Anwendungen. Für die innere Anwendung wird Brennnesseltee empfohlen. Ebenso soll Apfelessig den Juckreiz lindern. Dazu wird ein Gemisch aus einem Esslöffel Apfelessig, einem Glas Wasser, einem Spritzer Zitronensaft und etwas Honig hergestellt. Die Wirkung solle bei dreimal täglicher Anwendung nach einigen Tagen einsetzen.

Äußerlich soll Meersalz als Badezusatz den Juckreiz lindern. In Cremes gegen Neurodermitis findet sich oft die Ballonrebe, denn auch sie soll bei juckenden Hautausschlägen helfen. Gegen akuten Juckreiz oder Brennen auf der Haut soll auch zerriebener Koriander wirken, der auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen wird.

Schnupfen

Gegen allergischen Schnupfen und gereizte Schleimhäute soll Brennnesseltee wirken. Eukalyptusöl wird ebenfalls als Hausmittel bei Heuschnupfen empfohlen. Gemischt mit Speiseöl können Sie daraus Nasentropfen herstellen, die inhaliert oder mit einem Wattestäbchen auf die Nasenwände aufgetragen werden. Auch ein Bad in Eukalyptusöl, es kommen etwa zehn Tropfen ins Badewasser, soll die Nase wieder frei machen. Schmerzt die Naseninnenwand, dann soll Sanddornöl, das auf die Naseninnenwände aufgetragen wird, den Schmerz lindern. Beginnt das Kribbeln in der Nase, soll eine Spülung mit Kochsalzlösung helfen.

Schwellungen

Bei geschwollener Nasenschleimhaut kann eine Nasenspülung mit Meersalz helfen, dass Sie wieder leichter atmen können. Bei Insektenstichallergien können eine Kühlung mit Eis oder mehrere Kühlpacks gegen eine lokal auftretende Schwellung für Besserung sorgen.

Fazit

Hausmittel und Mittel aus der Natur können vielen Menschen bei Allergien (z.B. der Milbenallergie) helfen. Probieren Sie aus, welche Mittel Ihnen gut tun und Wirkung zeigen. Die Einnahme schulmedizinischer Mittel (z.B. Antihistaminika) lässt sich unter Umständen so deutlich reduzieren.