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Die Behandlung von Krätze (Scabies)

Infektion der Hände mit Scabies

Eine Infektion durch Krätzmilben kann fürchterlich jucken – © depositphotos.com @ Artemida-psy

Krätze, also Krätzmilben, sind auch heute noch recht verbreitet. Aus diesem Grund ist es wichtig zu wissen, wie die Erkrankung im akuten Fall behandelt wird. Unter anderem kommen Hausmittel und frei verkäufliche sowie verschreibungspflichtige Medikamente infrage. Ganz gleich, welches Mittel angewendet wird – schnelles Handeln ist gefragt. Die Hausstaubmilben -Experten klären über die Krätze auf.

Bestimmte Berufsgruppen besonders betroffen

Weil die Ansteckung mit Krätze in bestimmten Berufen besonders schnell geht, ist das Weiterarbeiten erst nach dem Erbringen eines Attests gestattet. Von dieser Regelung betroffen sind unter anderem Lehrer, Erzieher, Pfleger und Menschen, die in Sammelunterkünften arbeiten. Wenn eine Ansteckung mit Krätze stattgefunden hat, müssen die Betroffenen einen schriftlichen Nachweis vorlegen, dass die Erkrankung mit geeigneten Mitteln behandelt wurde. Die mündliche Versicherung dieser Tatsache genügt in diesem Falle nicht, da Kinder sowie auch kranke oder alte Menschen aus dem beruflichen Umfeld der Erkrankten, vor eine erneuten Ansteckung geschützt werden sollen.

So wird die Krätze behandelt

Generell kann die Erkrankung recht gut behandelt werden (weitere Fakten zur Krätze). In erster Linie werden zu diesem Zweck sogenannte Anti-Milben-Mittel eingesetzt. Diese sollen bewirken, dass die Milben sowohl auf der Haut als auch in den unterirdisch entstandenen Gängen abgetötet werden. Aufgrund der vorhandenen Nebenwirkungen, sollte allerdings stets abgewogen werden, ob eine Behandlung mit starken Medikamenten zielführend ist oder durch sanftere Methoden ersetzt werden kann. Hiervon sind insbesondere Schwangere, sehr junge Menschen und stillende Frauen betroffen.

Wirkstoffe wie Permethrin wirken effektiv gegen Krätze

Vor allem in Mitteln zum Auftragen auf der Haut ist häufig der Wirkstoff Permethrin enthalten. Entsprechende Cremes oder Tinkturen werden zumeist auf alle betroffenen Hautareale aufgetragen und nach einem Zeitraum von mehreren Stunden wieder restlos entfernt. Zum Auftragen sollten Handschuhe verwendet werden, damit keine unnötige Belastung durch das Permethrin stattfindet. Nach rund 14 Tagen überprüft der behandelnde Arzt, ob das Mittel angeschlagen hat. Ist das nicht der Fall, so wird die Anwendung wiederholt. In der Regel wird der Wirkstoff gut vertragen. Da er auf die Milben hochgiftig wirkt, kann jedoch eine negative Wirkung auf den menschlichen Organismus nicht ausgeschlossen werden. Weitere Wirkstoffe, die gegen Krätze eingesetzt werden, sind Crotamiton sowie Benzylbenzoat. Beide sind in Cremes und Salben enthalten; die Anwendung ist dieselbe wie bei Mitteln mit dem Wirkstoff Permethrin.

Medikamente zum Einnehmen

Erst seit dem Jahr 2016 gibt es Medikamente gegen Krätze, die zum Einnehmen geeignet sind. Der Wirkstoff Ivermectin sorgt dafür, dass die Parasiten von innen heraus bekämpft werden können. Die Einnahme entsprechender Tabletten erfolgt über einen Zeitraum von ungefähr zwei EineWochen. In der Regel wird diese Mittel erst dann angewendet, wenn äußerliche Methoden nicht zum gewünschten Erfolg führen.

Weitere Maßnahmen gegen Krätze

Natürlich gibt es auch einige Hausmittel, die dabei helfen, die Krätze schneller loszuwerden. Wäsche wie Handtücher, Bettwäsche und Kleidung sollten mindestens bei 60 Grad gewaschen werden, damit die Milben restlos abgetötet und entfernt werden. Wird Kleidung getragen, welche diese Temperaturen nicht verträgt, so sollte diese trotzdem täglich gewechselt werden. Anschließend kommen die getragenen Kleider in einen Plastiksack und verbleiben dort für mindesten drei Tage. In dieser Zeit sterben die Parasiten ab. Generell gilt: Bei Krätze sollte ein Arzt aufgesucht werden und, zwar so schnell wie möglich.

Wer die verordnete Therapie mit Hausmitteln unterstützen möchte, der kann zu Kokosöl, Teebaumöl, Chili, Nelkenöl oder Apfelessig greifen. Diese Flüssigkeiten werden auf die betroffenen Stellen aufgetragen und sollen dabei helfen, die Milben abzutöten. Nicht selten klappt dieses Vorgehen, da die Parasiten ersticken. Medikamentöse Alternativen sind in der Regel allerdings effektiver als die erwähnten Hausmittel. Natürlich sind Kokosöl und Co wesentlich verträglicher zur Haut und zum Organismus. Daher kann der Versuch einer Behandlung mit Hausmitteln zumindest nicht schaden.